Altstadt von Coro
Der südamerikanische Staat Venezuela liegt an der Karibikküste. Ein Urlaubsland mit Sonnengarantie, aber auch vielen Sehenswürdigkeiten. Einige davon wurden ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen, weil sie so einzigartig sind und erhaltenswert.
Die Küstenstadt Coro ist eine davon. Sie gehört zu den ältesten Städten in Venezuela. Santa Ana de Coro wurde im Jahr 1527 gegründet, von Juan de Ampies. Er baute sie zu einem großen Handelszentrum aus. „Coro“ bedeutet „Wind“ und stammt aus der Sprache der Arawak, ein einflussreicher Stamm aus Guyana, einem Nachbarstaat von Venezuela.
In Coro sieht man nebeneinander Stilelemente der Kolonialarchitektur und des niederländischen Barock.
Besonders in der Altstadt von Coro findet man neben prächtigen Sakralbauten, viele Villen aus der Gründerzeit, die im Kolonialstil erbaut sind. Auf besondere Art vermischen sich hier traditionelle Lehmbauweise mit niederländischer und spanischer Architektur.
Sehenswert sind die Catedral Basilika Menor oder das Franziskanerkonvent. Auch die Kapelle des Königlichen Hospitals oder die Kirche San Francisco. Auf der Plaza de San Clemente erhebt sich eindrucksvoll das Kreuz von San Clemente, er ist einer der schönsten Plätze von Coro. Besonders ist auch, die Farbenvielfalt der Gebäude und Kirchen, leuchtende Blautöne wechseln sich ab mit hellem Gelb und Rot.
Die Einzigartigkeit der Altstadt von Coro führte 1993 zur Aufnahme ins Weltkulturerbe durch die UNESCO. Zur Geschichte der Stadt ist noch zu sagen, dass schon kurz nach der Gründung von Coro der Deutsche Ambrosius Dalfinger, im Auftrag des bekannten Augsburger Welsergeschlechts, die Stadt besetzte. Coro wurde Neu-Augsburg genannt und stand unter der Herrschaft der Deutschen Kaufleute, diese endete erst 1546 durch Entzug des Souveränitätsrechts.1547 erhielt die Stadt ihren alten Namen zurück.
Im Jahr 1531 war Coro der erste Bischofsitz Südamerikas.
Als wichtiges Handelszentrum verlor die Stadt immer mehr Bedeutung, als der Bischofssitz und die Verwaltung nach Caracas verlegt wurden, der heutigen Hauptstadt von Venezuela. Erst im 18.Jahundert blühte die Wirtschaft wieder auf durch den Handel mit den Niederländischen Antillen.
Im Jahr 2003/04 wurde die Altstadt durch schwere Stürme beschädigt, Coro steht deshalb auf der Liste des gefährdeten Weltkulturerbes.